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Scannen im Doppelpack - optimiert Auftrennen und Kappen
2020-02-04
Scannen im Doppelpack - optimiert Auftrennen und KappenDer neu entwickelte Paul Scanner für das optimierte Auftrennen von Massivholz.

Ein holzverarbeitendes Traditionsunternehmen aus Lettland investiert in innovative Produktionsanlagen der PAUL Maschinenfabrik (Dürmentingen/Deutschland), um die Holzausbeute bei der Produktion von Saunabanklatten und Wandverkleidungen weiter zu optimieren.

Die bereits seit 2007 bestehende Geschäftsbeziehung zwischen den Unternehmen wurde Ende letzten Jahres erfolgreich fortgesetzt. Seither ergänzen ein Optimierungskappsystem RAPID mit Scanner und Sortierung sowie ein automatisches Auftrennsystem die Produktion in Lettland. Auf diesen beiden Anlagen aus dem Hause PAUL werden vor allem weiße Banklatten und Wandverkleidungselemente produziert. Diese sollten perfekt fehlerfrei und möglichst lang sein. Der süddeutsche Maschinenbauer betrat bei diesem Projekt Neuland und entwickelte seinen ersten Rip-Scanner, der im Längsdurchlauf arbeitet. In Kombination mit dem Beschickungssystem AB920_SPOT und einer flexiblen Auftrennkreissäge CGL entstand ein präzises und leistungsfähiges System.

Die eingesetzte Scannertechnologie basiert auf dem bewährten PAUL Wood Scanning System. Die komplett überarbeitete Software wurde um Optimierungsalgorithmen für Auftrennsysteme erweitert. Sie wird, je nach Kundenanforderung, Leistungswunsch, Materialdaten und Holzart angepasst. Der Rip-Scanner verarbeitet sowohl unbesäumte, als auch vorbesäumte Werkstücke mit unterschiedlichen Qualitätskriterien. Um die Ausbeute zu maximieren, werden nicht nur die gewünschten Auftrennbreiten samt deren Wertigkeiten, sondern auch mögliche Kapplängen berücksichtigt. Mit Hilfe dieser zweidimensionalen Flächenoptimierung erreicht die Anlage eine sehr hohe Wertschöpfung. Das Beschickungssystem AB920_SPOT erkennt die Lage der gescannten Werkstücke und positioniert sie unter Berücksichtigung der Optimierungsergebnisse, millimetergenau vor der Auftrennkreissäge CGL.

Beim Auftrennen erzeugt die Maschine bis zu vier Stiele, bei Bedarf auch einen Rückläufer. Diesen Rückläufer, der bereits im ersten Durchgang bei der Optimierung berücksichtigt wurde, erfasst der Scanner neu, um das Ergebnis gegebenenfalls weiter zu verbessern. Das Werkstück wird anschließend in einem anderen Winkel gesägt als zuvor. So positioniert der Rip-Scanner die Produkte optimal um die Holzfehler auf dem Rohmaterial und ist nicht an eine feste Schnittrichtung gebunden. Das Optimieren der Rückläufer bereits im ersten Scandurchgang stellt eine absolute Neuheit dar und erhöht die Ausbeute deutlich.

Im nächsten Arbeitsschritt werden die Werkstücke gehobelt und anschließend mit dem Optimierungskappsystem RAPID_SCAN auf Länge geschnitten. Anwendungsspezifische Gegebenheiten veranlassten die beiden Unternehmen bei diesem Projekt auf zwei getrennte Anlagen zu setzen. Zum einen steigt die Optimierungsqualität beim Kappen aufgrund des zweiten Scanners, da mögliche Holzfehler nach dem Hobeln noch besser erkannt werden. Zum anderen steigt die Flexibilität des Gesamtsystems, da beispielsweise auch getrennte Auftrenn- und Kappaufgaben bearbeitet werden könnten. Dennoch wäre dieser Produktionsprozess auch in einer verketteten Anlage mit nur einem Scanner, der beide Kreissägen mit Daten versorgt, denkbar.

Mit der neuen Technologie bietet PAUL einen äußerst wirtschaftlichen Einstieg in das automatische und optimierte Auftrennen von Massivholz. Die Kombination mit dem Beschickungssystem AB920_SPOT macht das hochpräzise Ausrichten im Längsdurchlauf gescannter Werkstücke erst möglich. Dieses kann nicht nur mit einem PAUL Scanner, sondern auch mit allen anderen Rip-Scannern kombiniert werden.